Salpeter im Mauerwerk entdecken und fachgerecht beseitigen

Salpeter im Mauerwerk entdecken und fachgerecht beseitigen

Wenn Sie Salpeter-Ausblühungen auf Ihrem Mauerwerk bemerken, ist schnelles Handeln erforderlich. Diese Ausblühungen deuten oft auf einen Feuchteschaden hin. Eine oberflächliche Entfernung reicht in der Regel nicht aus, da das Problem oft wiederkehrt. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen gründlich zu erforschen, um eine nachhaltige Lösung zu finden. Dabei unterstützen Sie selbstverständlich deutschlandweit die Netzwerkpartner von 1a-dry.com!

Was versteht man unter Salpeter?

Salpeter stellt den technischen Terminus für schädliche Nitrat-Salze dar, die Baustoffe beeinträchtigen. Diese Substanzen, auch als baustoffschädliche Salze bekannt, können über einen längeren Zeitraum hinweg das Mauerwerk angreifen und zu einer Abplatzung des Putzes führen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit dem Begriff Salpeter auf Nitrate, Chloride und Sulfate verwiesen.

Chloride sind häufig im Sockelbereich von Häusern zu finden und stammen meist aus Spritzwasser von befahrenen Straßen. Sulfate kommen im sauren Regen vor, richten jedoch erst bei hoher Konzentration Schäden an. Im Gegensatz zu Sulfaten sind Nitrate in der Lage, bereits in minimalen Konzentrationen das Mauerwerk zu beeinträchtigen. Diese Nitrate dringen durch tierische Exkremente in das Mauerwerk ein und sind häufig in Gebäuden zu finden, die einst als Ställe dienten oder sich in der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe befinden.

Wenn Sie Ausblühungen von Salpeter auf Ihrem Mauerwerk bemerken, sollten Sie tätig werden. Diese Ausblühungen sind häufig ein Anzeichen für Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk.

Hat Salpeter negative Auswirkungen auf das Mauerwerk?

Die Konzentration von Salzen im Mauerwerk bestimmt das Risiko für Schäden am Bauwerk. Laut dem Merkblatt 2-9-05/D der WTA wird der Versalzungsgrad in drei Stufen eingeteilt: gering, mittel und hoch. Diese Klassifizierung gibt an, wie stark die Salze in der Lage sind, die Bausubstanz zu gefährden. Die Tabelle im Merkblatt zeigt, dass unterschiedliche Salze variierende Konzentrationen benötigen, um eine Gefahr darzustellen. Die angegebenen Werte repräsentieren den Salzgehalt in der analysierten Masse.

Chloride Nitrate Sulfate
Belastung gering: < 0,2 % Belastung gering: < 0,1 % Belastung gering: < 0,5 %
Belastung mittel: 0,2 bis 0,5 % Belastung mittel: 0,1 bis 0,3 % Belastung gering: < 0,5 %
Belastung hoch: > 0,5 % Belastung hoch: > 0,3 % Belastung hoch: > 1,5 %

Nitrate können bereits in geringen Konzentrationen im Mauerwerk Schäden verursachen. Ein Experte kann den Versalzungsgrad durch Schnelltests vor Ort schnell bestimmen und entsprechende Empfehlungen geben. Laut WTA-Merkblatt deutet ein hoher Versalzungsgrad im Mauerwerk darauf hin, dass hygroskopische Feuchtigkeit vorhanden ist. Das Merkblatt bietet zudem konkrete Maßnahmen zur Entfernung von Salpeter, abhängig vom Versalzungsgrad des Mauerwerks.

Ursachen und Konsequenzen von Salpeter im Mauerwerk

Ein Grund für die Konzentration von Salpeter im Mauerwerk sind die Eigenschaften von Chloriden, Sulfaten und Nitraten. Diese Konzentration ist nicht immer auf einen Feuchteschaden zurückzuführen, sondern kann auch durch eine unentdeckte Ansammlung im Baustoff entstehen.

Salpeter im Mauerwerk ist grundsätzlich nicht schädlich. Probleme entstehen erst, wenn Salpeter Feuchtigkeit aufnimmt und auskristallisiert. Dann dehnt er sich aus, was dazu führt, dass der Putz abplatzt. Diese Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme nennt man hygroskopische Feuchte. Während der Auskristallisation vergrößert Salpeter sein Volumen. Optisch zeigt sich der kristalline Zustand durch einen weißen Flaum, der oft mit Schimmelpilzen verwechselt wird.

Mögliche Ursache: Aufsteigende Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung

Ausblühungen von Salpeter entstehen oft durch aufsteigende Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit zieht kapillar im Mauerwerk nach oben, wobei Salze aus dem Erdreich mittransportiert werden. Wenn die Feuchtigkeit an der Oberfläche verdunstet und die Kapillarkraft nicht mehr ausreicht, bleiben die Salze zurück. Das typische Schadensbild zeigt sich in einer Verdunstungszone, die etwa 40-60 cm über dem Wandanschluss liegt.

Besonders bei Gebäuden, die vor den 1960er Jahren mit einem Streifenfundament errichtet wurden, tritt dieses Problem häufig auf. Neuere Bauwerke hingegen, die eine durchgängige WU-Beton-Bodenplatte haben, sind nicht von aufsteigender Feuchtigkeit betroffen, wodurch auch keine Salpeter-Ausblühungen entstehen können.

Salpeter entdecken: Gefahr der Verwechslung mit Schimmel

Schimmel in Wohnräumen ist ein häufiges Problem, das viele Haus- oder Wohnungsbewohner betrifft. Laut Statistischem Bundesamt klagt jeder Fünfte über Schimmel in den eigenen vier Wänden. Häufig wird die Ausbreitung von Schimmel bestätigt, jedoch kommt es auch vor, dass Salpeter-Ausblühungen fälschlicherweise für Schimmel gehalten werden. Um Schimmelbildung zu vermeiden, spielt die optimale Luftfeuchtigkeit im Haus eine entscheidende Rolle.

Luftfeuchtigkeit kann zu einem unangenehmen Wohnklima und gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, regelmäßig zu lüften und die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten, um ein gesundes Wohnumfeld zu schaffen. Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit im Wohnbereich idealerweise zwischen 40 % und 60 % liegt, um ein optimales Klima zu gewährleisten.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Salpeter und Schimmel besteht darin, dass Salpeter-Ausblühungen nicht gesundheitsschädlich sind. Die größte Gefahr durch Salpeter betrifft die Bausubstanz, insbesondere durch mögliche Abplatzungen. Salpeter an den Wänden tritt nur in Verbindung mit einem bestehenden Feuchteschaden auf.

Tipp: Mit einer Taschenlampe können Sie den weißen Flaum von Salpeter anleuchten, um die kristalline Struktur des Salzes zu erkennen. So lässt sich grob einschätzen, ob es sich um Schimmel oder Salpeter handelt. Eine genaue Einschätzung sollte jedoch von einem Fachmann vorgenommen werden.